In den letzten Jahren hat die Presse regelmäßig über mehrere Notfälle im Zusammenhang mit dem Toxischen Schocksyndrom (TSS) berichtet. Diese Infektionskrankheit wird durch das Bakterium S. aureus (Staphylococcus), eine Untergruppe von Staphylococcus aureus, verursacht und betrifft vor allem junge Frauen, die Tampons und Menstruationstassen benutzen. Auch wenn S. aureus, das in der Natur vorkommt, an sich harmlos ist, wenn es z.B. auf die Oberfläche unserer Haut gelangt, kann es gefährlich werden, wenn es bestimmte Giftstoffe in unseren Blutkreislauf freisetzt: TSST-1. Diese können dann innere Organe wie Lunge, Leber und Nieren angreifen. Von den Frauen, die Trägerinnen der Bakterien sind (15 bis 40 % der Bevölkerung), leiden lediglich 4 % am Toxischen Schocksyndrom. Die Zahl der pro Jahr in Frankreich registrierten Fälle liegt bei 20, und nur 5% der behandelten Patientinnen sterben. Trotz einer relativ niedrigen Sterblichkeitsrate hat diese Infektion nach wie vor einen schweren Verlauf, und es wird dringend geraten die notwendigen Gesundheitsschutzmaßnahmen zu treffen, um sie zu vermeiden.
Toxisches Schocksyndrom: Was ist die Ursache?
TSS wird hauptsächlich durch unsachgemäßes Tragen von Tampons oder Menstruationstassen während einer normalen oder starken Periode verursacht. Meistens ist das Syndrom die Folge von zu langem Tragen des Tampons, über die empfohlenen 4 bis 6 Stunden hinaus. Die Infektion ilässt sich biologisch erklären. Während der Menstruation nimmt der Säuregehalt der Scheide ab und ihr pH-Wert ändert sich. Das Umfeld ist somit günstig für die Vermehrung der Bakterie Staphylococcus aureus. Wenn Menstruationsblut zu lange im Vaginalbereich stagniert und die Schleimhäute von Gebärmutter und Jungfernhäutchen reizt, können TSST-1-Toxine von diesen Bakterien produziert werden und in den Blutkreislauf gelangen.
Wie bei zu lange getragenen Tampons wurde kürzlich nachgewiesen, dass auch Menstruationstassen aus Silikon ein Toxisches Schocksyndrom verursachen können. Im Widerspruch zu dem, was seit langem diskutiert wird, soll die Zusammensetzung des Tampons oder der Menstruationstasse keine Rolle beim Auftreten dieser Infektion spielen. Die von dem Bakterium S. aureus freigesetzten Toxine gelten derzeit als allein verantwortlich für TSS. Neben der unsachgemäßen Verwendung von Tampons oder Menstruationstasse können auch manche Verhütungsmittel zu dieser Infektion führen. Das Diaphragma, der Verhütungsschwamm und die Portiokappe sind Verhütungsmethoden, die das TSS-Risiko erhöhen können.
Das Phänomen betrifft zwar meist die weiblichen Geschlechtsorgane, doch auch den Rest der Bevölkerung, d.h. Männer und Kinder, können ein TSS erleiden. TSS kann, in einer schwächeren Form, auch durch eine Wundinfektion oder Verbrennung verursacht werden.
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TSS-Symptome erkennen
Aufgrund fehlender Studien und Daten zu dieser Infektion kann die Diagnose selbst für medizinisches Fachpersonal manchmal schwierig sein. Dabei sorgt das Toxische Schocksyndrom für verschiedene, immer wiederkehrende Symptome, die zu Beginn denen der Grippe ähneln und dich alarmieren sollten:
- Halsschmerzen
- Fieber: über 38,9°C
- Muskel- und Gelenkschmerzen.
Später können auftreten:
- Hautausschlag oder Hautreizungen ähnlich wie bei Sonnenbrand
- Verdauungsprobleme (wie Durchfall, Erbrechen...).
Der toxische Schock selbst führt zu:
- starkem Blutdruckabfall,
- einer beschleunigten Herzfrequenz,
- einem Zustand der Verwirrung und starken Kopfschmerzen,
- Ohnmacht oder Koma,
- einer Infektion der Gliedmaßen, die zu Wundbrand mutieren und in den seltensten Fällen zu Amputationen oder sogar zum Tod führen kann.
Wenn du mehrere dieser Symptome hast, insbesondere während der Menstruation, oder wenn du eine infizierte Wunde hast, solltest du umgehend eine Notaufnahme aufsuchen.
Wie wird das TSS behandelt?
Wenn du mehrere Symptome des Toxischen Schocksyndroms an dir festgestellt hast, solltest du den Tampon oder die Menstruationstasse sofort entfernen, falls noch nicht geschehen. Dies ist unerlässlich und muss vor dem Gang in die Notaufnahme erfolgen. Im Krankenhaus können dir die Notärzte sofort intravenös ein blutdrucksteigerndes Mittel verabreichen. In der Regel werden auch Antibiotika gegeben, um die Infektion zu stoppen.
Tipps zur Infektionsprävention
Um das Auftreten des Toxischen Schocksyndroms und seiner möglichen schwerwiegenden Komplikationen zu vermeiden, solltest du bestimmte unverzichtbare Vorsichtsmaßnahmen treffen:
- Sprich mit deinem Frauenarzt und lasse regelmäßig deinen Gebärmutterhals untersuchen.
- Sorge für eine tadellose Intimhygiene Ihrer Vaginalflora, indem du dir vor und nach der Verwendung eines Damenhygieneartikels, wie z.B. eines Tampons oder einer Menstruationstasse, die Hände wäschst.
- Wechsle deinen Tampon oder sterilisiere deine Menstruationstasse maximal alle 4 bis 6 Stunden.
- Verwende nachts wiederverwendbare, waschbare, hygienische, saugfähige Synthetikbinden oder Periodenslips. Das Tragen eines Tampons in der Nacht, selbst wenn er aus Bio-Baumwolle besteht, sollte unbedingt vermieden werden!
- Wähle ein Verhütungsmittel mit dem geringsten Risiko wie die Pille oder Spirale und vermeide das Diaphragma, den Verhütungsschwamm oder die Portiokappe.
- Für optimale hygienische Bedingungen und ein geringeres Risiko eines toxischen Schockrisikosyndroms empfiehlt sich die Verwendung von Periodenslips.
Periodenslips: für eine oprimle Intimhygiene und Gesundheit
Um das Risiko einer Infektion zu vermeiden, sollte man unbedingt auf eine ausreichende Intimhygiene achten. Die Verwendung von Periodenslips während der Menstruation ist sicherlich die schonendste und gesündeste Alternative, was die Monatshygiene angeht. Sie reduzieren nicht nur das Risiko eines TSS erheblich, sondern sind auch ein umweltfreundliches Produkt, da sie im Gegensatz zu Slipeinlagen waschbar und wiederverwendbar sind. Die Zusammensetzung von Einwegtampons und Damenbinden ist nicht immer harmlos: einige von ihnen enthalten verschiedene potenziell krebserregende chemische Verbindungen und endokrine Disruptoren. Durch die Verwendung eines natürlicheren Monatsschutzes wie waschbare Damenbinden und Periodenslips schützst du deine Intimhygiene und Gesundheit.