Eine Frau zu sein ist teuer!
Die Frage nach den Kosten für Damenhygieneartikel hat seit ein paar Jahren nun auch die öffentliche Debatte erreicht.
Das wurde auch Zeit! Das Phänomen betrifft schließlich sehr viele Menschen. Im Durchschnitt hat eine Frau 38 Jahre ihres Lebens jeden Monat ihre Periode, das sind insgesamt 450 Perioden. Bei durchschnittlich fünf Tagen Menstruation pro Menstruationszyklus müssen sich Frauen 2280 Tage ihres Lebens mit Hygieneartikeln schützen!
Der finanzielle Aufwand hierfür ist erheblich. In Frankreich geben Frauen nach Schätzungen von Verbänden zwischen 5 und 8 Euro pro Monat für den Kauf von Monatshygieneartikeln aus. Unter Berücksichtigung der geringsten Ausgaben beläuft sich dies auf 65 Euro pro Jahr bzw. 2470 Euro für ein ganzes Leben. In Großbritannien schätzte eine Studie der BBC aus dem Jahr 2017 diese Gesamtkosten auf £1550 (1730 Euro).
Ganz zu schweigen von zusätzlichen Ausgaben rund um die Menstruation: der Kauf von Schmerzmitteln, die Besuche beim Gynäkologen, der Kauf neuer Unterwäsche und Bettwäsche etc. Selbst bei einer Minimierung dieser Kosten sind dies immer noch 100 bis 150 Euro pro Jahr. Im Jahr 2015 veröffentlichte die Huffington Post eine Schätzung der Gesamtkosten der Menstruation: In Großbritannien gibt eine Frau laut der Studie im Durchschnitt 18.000 Pfund (23.500 Euro) in ihrem Leben für all diese Anschaffungen aus, das sind 675 Euro pro Jahr!
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Ein Preis, der bestehende Ungleichheiten vertieft
In Frankreich sind 15,5 Millionen Frauen von dem Problem der Menstruationskosten betroffen. Ein Viertel der französischen Bevölkerung ist gezwungen, mehr Geld für ein biologisches Phänomen auszugeben, das es sich nicht ausgesucht hat. Ein wirtschaftlicher Ungleichheitsfaktor, insbesondere zwischen Männern und Frauen.
Diese Ungleichheit nimmt je nach betroffener Bevölkerungsschicht zu. Frauen, die in prekären Verhältnissen leben, leiden häufiger unter dem Phänomen , das man heute als "Perioden-Armut" bezeichnet. In Frankreich sollen 1,7 Millionen Frauen davon betroffen sein. Obdachlose Frauen, Mädchen aus sozial benachteiligten Familien, Arbeiterinnen mit unsicherem Einkommen, Studentinnen, die unterhalb der Armutsgrenze leben... sie alle haben nicht genügend Kaufkraft, um sich Slipeinlagen und/oder Tampons und Damenbinden zu besorgen.
Diese Prekarität hat teilweise dramatische Folgen für die Intimhygiene und Gesundheit der Frauen: Improvisierte Notfalllösungen (saugfähige Stoffe, Zeitungspapier, Schwämme, Schlamm) oder das zu lange Tragen eines Tampons können zu vaginalen Reizungen, Allergien oder schwerwiegenderen Infektionen führen. Dazu gehören das seltene, aber potenziell tödliche Toxische Schocksyndrom oder die Gefahr durch Menstruationstassen, die sich manche Frauen im Gefängnis selbst aus Plastikflaschen bauen, wie der "Obs" im März 2019 enthüllte. Eine weitere dramatische Folge: der Schulabbruch. Tatsächlich ziehen es viele Schülerinnen, die unter Perioden-Armutleiden, vor zu Hause zu bleiben, anstatt zur Schule zu gehen, wenn sie ihre Periode haben. Laut Ifop geben 21% der Mädchen und Frauen an, dass sie nicht zur Schule gehen oder das Haus nicht verlassen, weil sie keinen angemessenen Monatsschutz haben.
Dieses Problem, sich ausreichend mit Hygieneprodukten zu versorgen, betrifft viele Frauen auf der ganzen Welt. Eine Studie aus dem Jahr 2017 in Großbritannien zeigt, dass jede zehnte Frau schon einmal so knapp bei Kasse war, dass sie keine Hygieneartikel kaufen konnte. Und dies bleibt ein Tabu. In den Schulen Afrikas leidet nach Schätzungen von UNICEF jedes zehnte Mädchen an diesem Problem.
Die Debatte über kostenlose Damenhygieneartikel
Die Menstruation sei "eine Frage der Staatspolitik", sagte Marlène Schiappa, Staatssekretärin für Geschlechtergleichstellung 2019 bei einem Treffen, das dem Kampf gegen Perioden-Armut gewidmet war.
Zu Beginn des Kampfes wurden Bürgeraktionen organisiert (Spendensammlungen, Demonstrationen, Petitionen), die von Vereinigungen wie "Règles élémentaires", "Les Restos du cour" oder Kollektiven wie "Ça va saigner" und "Les Glorieuses" angeführt wurden. In Paris richteten die Rathäuser "Spendenboxen" ein, in denen die Menschen Damenhygieneartikel ablegen konnten. Schließlich starteten einige Marken zusammen mit den Vereinen Kampagnen zur Bekämpfung der Perioden-Armut, indem sie kostenlose Einwegbinden und andere Hygieneprodukte für Frauen verteilten.
2016 wurde mit der Senkung der Mehrwertsteuer auf Damenhygieneprodukte von 20% auf 5,5% ein erster Schritt getan, eine Maßnahme, die darauf abzielt, die Marken zu Preissenkungen zu bewegen. 2019 wurde von Marlène Schiappa eine Gesetzesvorlage lanciert, mit der ein System der kostenlosen und dauerhaften Verteilung von Monatsschutz an öffentlichen Orten (Schulen, Krankenhäuser, Gefängnisse) getestet werden sollte. Einige Rathäuser waren hier Vorreiter: Im 10. Arrondissement von Paris wurden fünf Sekundarschulen mit Spendern für kostenlose Damenhygieneartikel mit dem Gütesiegel Bio-Baumwolle ausgestattet.
Wird Frankreich dem schottischen Modell folgen? Seit 2018 sind Damenhygieneartikel in Schottland in Schulen und Universitäten kostenlos. Hier können sich junge Mädchen kann eine Damenbinde, Slipeinlage oder einen anderen Hygieneartikel besorgen, ohne dafür bezahlen zu müssen. Eine Weltneuheit im Kampf gegen die Perioden-Armut.
Und abschließend hat die Debatte über die Perioden-Armut auch das Verdienst, dass sie die Frage aufwirft, welche Art Monatsschutz in naher Zukunft zu bevorzugen sein sollte. Gehören diese zu teuren und umweltschädlichen traditionellen Hygieneartikel nicht schon der Vergangenheit an?
Periodenslips: eine langfristige Lösung?
Nach der Menstruationstasse und der waschbaren Binde ist es jetzt an der Zeit für eine neue Menstruationsrevolution: den Periodenslip. Er ist sowohl saugfähig als auch wasserdicht, ökologisch, auslaufsicher, waschbar und daher mehrere Jahre lang wiederverwendbar (2 bis 7 Jahre je nach Marke). Im Gegensatz zu waschbaren Binden garantiert er dank seiner hohen Saugfähigkeit einen durchschnittlichen Schutz von bis zu 12 Stunden und kann (bei stärkerem Menstruationsfluss) zusätzlich zu einem Tampon oder einer Menstruationstasse verwendet werden. Zudem erzeugt er keinen Abfall und ist damit viel umweltfreundlicher als herkömmliche, oft bedenkliche Hygieneartikeln (Spuren von Pestiziden, Chemikalien, Plastik sowie die Umweltkosten dieser Wegwerfprodukte).
Sicherlich stellen Periodenslips einen Kostenfaktor dar, wenn man bedenkt, dass ihr durchschnittlicher Preis bei 30 Euro liegt. Sie bieten jedoch ein unbestreitbares Potenzial für die Zukunft, da sie eine kurzfristige Investition für eine langfristige Senkung der Ausgaben sein kann. Vielleicht eine Lösung, die sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch nachhaltig ist.
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